Wer öfter mal bei ebay nach Spielzeug sucht, dem ist möglicherweise schon aufgefallen, dass der Zustand der Spielsachen häufig mit „bespielt“ beschrieben wird. „Häufig“ heißt konkret, dass das Wort „bespielt“ aktuell in 13854 Artikelbeschreibungen verwendet wird. Und das sind jetzt nicht 13854 Musik- oder Video-Kassetten. Oder MP3-Player. Die kann man bespielen. Was hier eigentlich gemeint ist, ist das Wort „gespielt“, also: „mit den Sachen wurde gespielt“, aber sie wurden nicht „bespielt“. Einige von den Artikeln sind bespielte Musikinstrumente. Aber mit denen wurde wohl auch eher gespielt, oder besser noch „musiziert“. Und CD-Rs/DVDs, kann man die denn bespielen? Nö, die kann man nur „bebrennen“, dann sind sie „bebrannt“. *LOL*
Ich gebe aber offen zu, dass ich beim Gedanken, Spielsachen bei ebay zu verkaufen, den Verkaufstext im Kopf auch schon mit „bespielt“ formuliert hatte. Und mich, bevor ich diesen Artikel begonnen habe, erst mal im Duden informiert habe, ob bespielt denn wirklich falsch ist. Ist es, aber es hört sich trotz allem passend an.
Irgendwann wird es sich ja vielleicht auch im Duden festsetzen. Obwohl der Duden jetzt, nach endgültigem Inkrafttreten der neuen Rechtschreibung, ja vielleicht nicht mehr so häufig aktualisiert werden muss.
Diesen Eintrag hier hatte ich schon ewig in der Entwürfe-Warteschlange, aber ein Beitrag der Terrorzicke hat mich wieder daran erinnert, dass ich ihn ja mal vervollständigen und veröffentlichen könnte.
Wobei mich das noch mal zum Nachdenken angeregt hat. Auch beim Blog-Lesen stolpere ich öfter über einfache Vertipper, aber auch über offensichtliche Fehler, z.B. der beliebte Fehler „ihr seit„. Obwohl die meisten von uns ja nichts lieber tun, als andere zu verbessern, konnte ich mich bis jetzt zurückhalten auf entsprechende Fehler hinzuweisen. Kann zwar auch per Mail und nicht direkt in den Kommentaren geschehen. Trotzdem verzichte ich darauf, denn auch meine Einträge sind nicht fehlerfrei, vor allem meine Kommasetzung nicht. Deswegen finde ich es einfach wichtig, wenn man unsicher ist, einfach noch mal nachzusehen, Möglichkeiten dazu gibt es ja nun wirklich genug, z.B. hier:
- Als Einstieg: Beliebte Fehler bei Korrekturen.de
- Ein sehr beliebter Fehler, zum Schmunzeln oder Haareraufen (je nach persönlicher Veranlagung): die Apostrophitis
- Wikipedia, ganz allgemeine Recherche
- Deutsche Rechtschreibung auf Canoo.net Onlinewörterbuch mit deutscher Rechtschreibung, Grammatik und Wortbildung
- Duden (allerdings nicht wirklich zum Nachschlagen geeignet, da kostenpflichtig)
- Was ich bis vorgestern auch nicht wusste: Nach den „Mit freundlichen Grüßen“ setzt man kein Komma mehr, dafür aber darunter eine Leerzeile (bei Briefen für die Unterschrift auch mehr Leerzeilen) und dann erst den Namen. Sagen Herr Winkler und die DIN 5008. Wie schön, dass in Deutschland fast alles geregelt ist 😉
- Oder man wirft die Rechtschreibprüfung an (wer blogt, hat ja in der Regel auch eine Textverarbeitung mit Rechtschreibprüfung an Bord). Falls nicht, geht’s auch online: rechtschreibpruefung24.de
- Ich persönlich werde mich dann auch noch mal mit der Kommasetzung beschäftigen. Dass diese nicht ganz einfach ist, sieht man z.B. am Wikipedia-Eintrag Kommaregeln, der mit der Einleitung „Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. “ beginnt.
Die genauen Kommaregeln finden sich beim Rechtschreibrat unter Aktuelles in der PDF-Datei Regeln, ab Seite 78, §71-79. Eine Kurzzusammenfassung gibt es aber auch hier. Hoffentlich stolpert ihr nicht wie ich über Begriffe wie Infinitiv- und Partizipgruppen und müsst erst mal nachlesen, was denn ein Infinitiv überhaupt ist. 😉