Weiberfastnacht ist dann, wenn sich morgens in der S-Bahn nach Düsseldorf (oder dem Regio-Express Richtung Köln) folgende Mitreisende befinden:
– Vogelscheuchen (also tatsächlich verkleidet)
– Nonnen mit Schminke
– Priester mit Bierflaschen
– Engel mit Pappflügeln und Aufschrift auf dem Rücken
– Sträflinge (quer schwarzweiß gestreift)
– Piraten
– jede Menge Clowns und Hexen
Psychologisch gesehen würde ich ja sagen, dass die Verkleidung als Pirat, Cowboy, Hexe oder heiße Biene zum Karneval passt, schließlich möchte man ja genau wie die Vorbilder das „wilde Leben“ erleben. Aber ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sich die Karnevals-Nonnen, -Priester und -Engel wie ihre Vorbilder in Besinnung und Mäßigung üben wollen.
Leicht zu erraten: ich war noch nie beim Karneval in Düsseldorf oder Köln. Es geht mir nicht ums Verkleiden, fröhlich sein oder ein bis zwei Bierchen trinken. Aber Alkohol trinken um (noch) fröhlicher zu sein, das ist nichts für mich. Komatrinken schon gar nicht.
Und der fröhliche Partnerwechsel oder Sex nach dem Zufallsprinzip („bei ihm/ihr konnte ich einfach nicht widerstehen“) erst recht nicht. Wobei ich hoffe, dass die Wirklichkeit nicht so extrem aussieht wie es manche Privatsender und Medien gerne (einseitig?) darstellen.