OK, zunächst müßt ihr euch vorstellen, dass wir jetzt keinen nasskalten Regen, sondern wunderbar warmes, spätsommerliches Herbstwetter haben. Denn als ich den folgenden Eintrag letztes Jahr begonnen habe, war das so. Jetzt habe ich die Zeit gefunden, ihn fertig zu schreiben. Und passt immer noch. :-)

Bei diesem wunderbaren Spätsommer-Wetter (Glück für die, die Urlaub haben!) wird mir ein bißchen melancholisch ums Herz. Häufig gehen mir Szenen durch den Kopf aus Filmen, die um diese Jahreszeit spielen. Für die Handlung eher Nebenschauplätze, aber für mich sind es Szenen, die sich in meinem Kopf festgesetzt haben und die so eine wohlige Wärme in mir auslösen, den Gedanken an eine „heile Welt“.
Das mag kitschig sein, aber wer träumt in Wirklichkeit nicht von einer „heilen Welt“? Davon, dass wir nicht jeden Tag Schlagzeilen und Nachrichten über Morde, Entführungen, Verbrechen und Krieg lesen müssen. Ich glaube daran, dass diese Welt eines Tages kommen wird, aber das ist ein anderes Thema…
Zurück zu den Filmszenen:
Ich muss z.B. an die Schlussszene aus „Eine Klasse für sich“ denken, wo die Frauen der Baseball-Mannschaft sich nach etlichen Jahren wiedertreffen – einige von Ihnen sind leider schon verstorben, die meisten anderen sind aber da und treffen sich zur Eröffnung des Baseball-Museums wieder. Und anschließend spielen sie draußen, bei wunderbarem Herbstwetter, Baseball. Begleitet vom Madonna-Song „This used to be my playground„:

Hier die letzten Zeilen:
This used to be our playground [used to be]
This used to be our childhood dream
This used to be the place we ran to
The best things in life are always free
Wishing you were here with me

Die Rezension auf der Amazon-Seite vom 22. September 2001 sagt übrigens genau das Gleiche – ist aber nicht von mir und ich habe die Rezension auch gerade erst gefunden, als ich nach einem Link zum Film suchte.

Ein anderer Film der im Herbst spielt (und der durch seine Romantik die Herbstgefühle noch unterstreicht) ist „Die Braut die sich nicht traut„. Es gibt etliche Szenen, in denen wunderbares Herbstwetter mit schönen Landschaften gezeigt wird, auf der oben verlinkten Seite kann man einige Bilder davon sehen. Seufz.

Kein Film, aber auch eine sehr schöne Beschreibung einer Herbstsituation findet sich im Erziehungsratgeber „Weitere Geheimnisse glücklicher Kinder“ von Steve Biddulph:

„Stellen Sie sich vor: Sie sitzen auf Ihrer Veranda und genießen die letzten warmen Strahlen der Herbstsonne. Vor Ihnen liegen Gärten und eine von bunten Blättern bedeckte Auffahrt. Kein Laut ist zu hören, nur das Singen der Vögel. Sie zählen zwar nicht mehr zu den Jüngsten, aber Sie sind immer noch rüstig und vital.
Ein Auto rollt heran, fast geräuschlos, die Türen öffnen sich, und junge Leute steigen aus. Es sind Ihre erwachsenen Kinder, die Sie freudig umarmen und sich zu Ihnen setzen, um Ihnen von ihren jüngsten Erlebnissen und Errungenschaften und von ihren Familien zu erzählen. In vertrauter Runde wird noch mancherlei besprochen, bis es Zeit ist, aufzubrechen. Sie kehren ins Haus zurück, um einen warmen Pullover überzuziehen, und sitzen noch lange am Fenster, versunken in Erinnerungen an die Zeit, als Ihre Kinder noch klein waren. Es erfüllt Sie mit tiefem Stolz, zu sehen, was aus ihnen geworden ist und was Sie der Welt gegeben haben.“

Gut, es könnte ohne Probleme eine Szene aus einem sentimentalen amerikanischen Familienfilm sein, aber wenn ich ehrlich bin: wäre ich eines Tages diese Person, ich wäre mit meinem Leben und dem, was ich erreicht hätte, sehr zufrieden!