Dass mich mein Riechorgan vorgestern nicht getäuscht hat, schrieb ich ja bereits. Aber kann mir mal jemand sagen, ob meine Geschmacksnerven auch in Ordnung sind?
Heute hatte ich mal wieder Appetit auf Süßes und kaufte mir beim Warten an der Supermarktkasse (nicht nur für Kinder eine Versuchung) ein Caramac und einen Kinderriegel. Schwelgte beim Caramac schon in Erinnerung an Genüsse aus der Kinderzeit. Packte es anschließend aus, biss hinein, und: buäh! Noch ein weiterer Biss zur Bestätigung, und wieder: buäh! Ich hab’s noch nicht mal zu Ende gegessen. Es schmeckte einfach nur nach Fett und nicht richtig aufgelöstem Zucker. Noch nicht mal nach zu viel Caramel-Aroma. Kurz: e-ke-lig.
War das immer schon so schlecht? Sind meine Kindheitserinnerungen zu positiv? Oder hat die Qualität von dem Zeug einfach nachgelassen? Was ist eure Meinung dazu?

Ähnliches widerfuhr mir dann dem Kinderriegel (der ja schmecken sollte wie Kinderschokolade). Auch hier: Geschmack überwiegend nach Fett und Zucker. Da gönne ich mir „das Beste aus einem Viertelliter Milch“ lieber in seiner reinen und ursprünglichen Form: im Glas.

Ich meine, irgendwann mal davon gelesen zu haben, dass irgendein Süßwaren-Hersteller seine Waren mit billigeren Zutaten produziert hat, die Kunden das dummerweise gemerkt und das Zeug nicht mehr gekauft haben. Dann sind sie (mehr oder weniger) zur alten Rezeptur zurückgekehrt. Ich glaube, das war Suchard mit Milka, sicher bin ich mir aber nicht (weiß jemand mehr?). Schade eigentlich, dass auch Bewährtes verändert wird, nur um Geld zu sparen bzw. mehr Geld zu machen. Vor allem, wenn dann auf den Packungen vollmundig von „jahrhundertealten Rezepten“ geschwafelt wird. Oder von Sachen, die „so gut wie hausgemacht“ sind, obwohl sie natürlich zu (hundert)tausenden produziert werden.

Ich glaube das Einzige, was wirklich hausgemacht ist, ist das, was man zu Hause gemacht hat. :-)

3 Kommentare on Von Kinderschokolade, anderen Süßigkeiten und der guten alten Kinderzeit

  1. Liisa sagt:

    Das finde ich jetzt interessant. Mir ist es schon ähnlich gegangen. Ich hab mich allerdings gefragt, ob sich die Geschmacksnerven unter Umständen im Laufe der Zeit auch "ändern" und einem daher manches, was man in der Kindheit in Mengen hat essen können als Erwachsenen nur noch graust. Aber mich würde es ehrlich gesagt auch nicht wundern, wenn die Hersteller nicht mehr so gutes "Material" verwenden, wie früher "in den guten alten Zeiten". ;o)

    Nette Grüße!
    Liisa. :)

  2. Sabine sagt:

    Also, ich bilde mir ein, "Kinderschokolade" schmeckt immer noch so wie früher. Auch im Riegel. Ich weiss nicht, ob eine Firma wie Ferrero es sich leisten kann, qualitativ schlechtere Rohstoffe einzusetzen. Und die haben doch auch so etwas wie Qualitätskontrolle…
    Manchmal ist die Zunge aber auch entscheidend. Mir schmeckt zum Beispiel der gleiche Sekt oder auch Wein nicht immer gleich gut.

  3. Ingrid sagt:

    Hallo, da meine Eltern nie so viel Geld hatte, gab es bei uns selten Marken-Süsswaren. Eher die Non-Name-Produkte von Aldi und was es damals schon so gab. Markenprodukte gab es nur als Geschenk von Verwandten und war dann was besonderes oder eine Enttäuschung je nach dem. Für mich waren echte Haribo-Gummibärchen, Smarties und echtes Nutella immer der Renner. Vom Taschengeld kauften wir uns auch ab und zu mal was besonderes beim Milchladen.
    Ja, ja lange ists her….

    Mir ging es so als als das Eis "Dolomiti" wieder auf den Markt kam. Das war eins meiner Lieblingseis als Kind. Als Erwachener fand ich dann, dass es eigentlich nur nach gefärbtem, gefrorenem Wasser schmeckte. :-(

    viele Produkte aus meiner Kindheit gibt es heute nicht mehr. Erst kürzlich habe ich mich mit jemand unterhalten, was wir als Kinder gegessen haben und was es heut nimmer gibt. Wahrscheinlich würde es uns heute auch nimmer schmecken. Ich glaube, man wünscht sich ein Stück Kindheit damit zurück und ist deshalb vom Geschmack so enttäuscht. Denn als Erwachsener hat es den Reiz nicht mehr.

    Ach ja, wenn ihr nun denkt ich wäre fast hundert Jahre alt, weil es vieles nicht mehr gibt, nein ich bin erst 37. 😉

    Liebe Grüsse von Ingrid